Starward Two-Fold: Über einen gefälligen Australier und das B-Wort

Australischer Whisky? Australischer Whisky! Wer sich in der internationalen Whiskyszene umschaut, stößt auf nicht wenige australische Whiskys. Viele bekannte Brennereien befinden sich in Tasmanien, wie Hellyers Road oder die Lark Distillery. Von Bill Lark hat auch David Vitale viel gelernt, der seit 2009 in Melbourne in seiner Starward Distillery Whisky herstellt.

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Starward bezieht das Getreide für die Brennerei von lokalen Farmen und auch in Sachen Reifung will Vitale seinem Whisky einen australischen Stempel aufdrücken: Er lagert ihn in australischen Weinfässern – und dass die australischen Weine international einen sehr guten Ruf haben, ist unbestritten. Man nutzt dort sowohl Fässer aus europäischer wie aus amerikanischer Eiche. Die Weinfässer kommen aus verschiedenen australischen Winzereien, als „Keystone“ bezeichnet Starward die 200L Barossa Shiraz Fässer.

Mit dem Nova ist auch bei uns in Deutschland ein Single Malt von Starward erhältlich, doch vor mir steht jetzt das absolute Zugpferd der Brennerei: der Starward Two-Fold. „Double Grain“ steht auf dem Label, in den offiziellen Beschreibungen des Whiskys ist zu lesen, dass er aus Malt Whisky und Weizenwhisky geblendet wurde, der jeweils separat reifte. Klingt nach Blended Whisky, oder? Das Wort „Double Grain“ ist mir so als Klassifizierung noch nicht untergekommen. Und auf der Homepage von Starward ist von zwei Pot Stills zu lesen – wird dort auch der Grain hergestellt?

„Double Grain“, das heißt…

Kirsch Import reicht meine diesbezüglichen Fragen weiter an die Starward Distllery und von Global Brand Manager Avril Gilligan kommen sehr transparente Informationen zurück:
Ja, der Starward Two-Fold ist eine Blended Whisky im international üblichen Sinne, geblendet aus 60% Weizenwhisky und 40% Malt Whisky. Das Wort „Blended Whisky“ sei mit Assoziationen verbunden, die man vermeiden wolle beim Two-Fold. Und da man nicht selbst die Infrastruktur hat, um Grainwhisky in Column Stills zu produzieren, kommt dieser Anteil von einer australischen Partnerbrennerei, von Manildra. Sie produzieren den New Make nach den Vorgaben der Starward Distillery, die ihn dann selbst bei sich auf Fässer zieht und lagert.
Also ich habe kein Problem mit dem Begriff „Blended Whisky“, aber heutzutage haben sie es in der öffentlichen Meinung nicht leicht. Ein Blended Whisky kann etwas wunderbares sein und im Gegenzug habe ich auch schon schlechte Single Malts im Glas gehabt, denen ich so manchen Blend vorgezogen hätte…

Starward Two-Fold – leichter, fruchtiger Schmeichler

Der Two-Fold macht im Glas genau das, was er soll: Er gibt sich leicht und hält sich zurück. In der Nase rote Beeren und Vanille, am Gaumen die gleichen Aromen, ergänzt um Karamell, leichte Röstnoten, Milchschokolade und dezente Eichenoten. Ein Einsteigerwhisky, einer Starter für ein Whiskytasting oder auch – und das ist der Starward Brennerei ganz wichtig – ein Begleiter zum Essen.

In Australien wird Whisky ebenso wie Wein gerne zum Essen getrunken, informiert Kirsch Import in den Pressemitteilungen zum Whisky, und auch auf der Starward Homepage wird der Whisky zum Foodpairing und auch für Cocktails empfohlen. Ich habe das gleich mal ausprobiert und habe ihn zum kleinen Käsevesper genossen – sehr lecker. Und dann habe ich mich an australischen Meat Pies versucht – das Ergebnis findet ihr auf meinem Foodblog.

Ich mag den Two-Fold als unkomlizierten All-Day-Dram. Fein süffig, mit fruchtig-würzigen Aromen. Whisky muss keine Wissenschaft sein, sondern kann auch einfach Spaß machen.

Offenlegung: Vielen Dank an Kirsch Import für das kostenlose Überlassen der Testflasche. Eine Einflussnahme auf einen möglichen Bericht über den Whisky erfolgte nicht, es ist auch kein Geld geflossen, nur der Whisky. Ich schreibe ganz brav Werbung über den Beitrag.