Ardbeg Supernova 2019 im Glas

Der Ardbeg Supernova, die rauchigste Abfüllung der Brennerei, erfährt dieses Jahr als Committee-Abfüllung eine neue Auflage

„Eine Supernova (von lateinisch stella nova, super ‚neuer Stern, darüber hinaus‘; Plural Supernovae) ist das kurzzeitige, helle Aufleuchten eines massereichen Sterns am Ende seiner Lebenszeit durch eine Explosion, bei der der ursprüngliche Stern selbst vernichtet wird.“ So erklärt Wikipedia den Begriff Supernova. Nun präsentiert uns Ardbeg den Supernova  nach den Vorgängern 2009, 2010, 2014 und 2015 nun dieses Jahr zum fünften Mal und macht ihn damit eher zu einem wiederkehrenden Kometen – wenn auch mit sehr individuellem Sichtungsrhythmus.

Für den Namen Ardbeg Supernova hatte man sich entschieden, um seinen Charakterzug hervorzustellen, den auch die Pressemitteilung zur diesjährigen Committee-Abfüllung betont: Die „unglaubliche Torferuption“. Ardbeg Supernova ist die torfigste Abfüllung der Islay-Brennerei. Bei den Vorgängern wurde eine Phenoligkeit von 100 ppm erwähnt, dieses Mal gibt es keine offizielle Angabe dazu. 53,8% vol bietet der Supernova 2019.

Mit der Pressemitteilung erreichte mich auch dieses Mal wieder ein Vorab-Sample der neuen Abfüllung. Vielen Dank an Tobias Russ von Moet Hennessy Deutschland.

Wer Ardbeg Committee-Mitglied ist, kann den Ardbeg Supernova 2019 ab heute, 1.10. 2019, im Ardbeg-Onlineshop erwerben. Die genaue Uhrzeit wurde in der Pressemitteilung nicht mitgeteilt, darüber informiert meist eine zeitnahe Rundmail an die Mitglieder, die auch den Link zum Shop enthält. (Edit: Gerade kam die Mail von Ardbeg: Um 10 Uhr ist Verkaufsstart. Anmeldedaten als Ardbeg Committee Mitglied bereithalten).

Ardbeg Supernova 2019 im Glas

Beim Einschenken denke ich schon: Der fließt aber ölig (nein, ich hatte ihn nicht im Kühlschrank stehen, er hat angenehme Raumtemperatur 😉 ). Der Whisky hängt dann auch dick am Glas und präsentiert sich in sattem, öligem Mundgefühl.

In der Nase: Typisch Ardbeg, typischer Rausch erkalteten Lagerfeuers, darunter leichte Vanille und ein Hauch Zitrusfrucht. Eine frische Note meldet sich, bei der ich überlege: Kampfer? Spearmint? Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz. Aber eben doch nur ein Prinz, die Königswürde gehört dem Pärchen Rauch und Süße.

Am Gaumen: Ich wappne mich gegen überfallartigen Rauch, denn es ist ja von Torfexplosion die Rede. Aber eigentlich ist es gar nicht so schlimm. Ja, die kalte Asche klebt ardbegtypisch am Gaumen und liegt über allem, aber sooo eine heftige Explosion wie erwartet ist das eigentlich nicht. Da hebt jemand eher einen Deckel entschlossen an und der Rauch wabert auf der Stelle heraus. Anhaltend und Platz beanspruchend. Dabei trägt er Karamellsüße, Pfefferminztee und Grapefruit mit sich. Pfeffer bitzelt auf der Zunge. Der Rauch macht sich breit und klingt dann mit einem Unterbau von Eiche und Bitternoten von Grapefruitschale aus.

Das Finish: Lang und etwas bitter-erdig. Anhaltend anhaftende kalte Asche wie von Ardbeg gewohnt.