Ardbeg Spectacular im Glas

Manege frei für die diesjährige Festivalabfüllung Ardbeg Spectacular heißt es heute. Es ist wieder Ardbeg Day, der auf der Insel Islay im Rahmen des Whiskyfestivals Feis Ile gefeiert wird. Das Marketing hat rund um den Ardbeg Spectacular das Thema Zirkus thematisiert. Böse Zungen behaupten ja sowieso immer, Ardbeg vollführe einen großen Zirkus um jede neue Abfüllung – da könnte man glatt annehmen, die Brennerei nimmt sich humorvoll selbst auf die Schippe. Allen, die dort sind und mitfeiern, wünsche ich jedenfalls viel Spaß!

Der Ardbeg Spectacular kam bereits am 2. Mai exklusiv für die Mitglieder des Ardbeg Committees heraus, die sich diesmal allerdings auch mit der Standardabfüllung mit ihren 46% vol begnügen müssen. Auf eine höherprozentige Committee-Abfüllung hat Moet Hennessy dieses Jahr verzichtet.

Bei dieser Edition kamen zum ersten Mal Portweinfässer zum Einsatz, es ist also eine Premiere für Ardbeg. Allerdings wurden nicht ausschließlich Portweinfässer verwendet, auch Bourbonfässer flossen in das Batch ein. Weder zum Alter noch zu den Anteilen der Portwein- und Bourbonfässer wird etwas verlautbart. Diese Kombination sorge jedenfalls für ein wahres Aromenspektakel, meint Ardbeg – der Name muss ja auch eine Herleitung erfahren.

Ich konnte den Ardbeg Spectacular bereits verkosten, vielen Dank an Tobias Russ von Moet Hennessy Deutschland für die Zusendung der Probe.

Meine Tastingnotes für den Ardbeg Spectacular

In der Nase kalter Rauch, metallisch, salzig. Industriehalle und vielleicht Leder. Menthol? Irgendwie süß, dunkles Karamell. Frucht? Mit gutem Willen irgendwo ganz in der Ferne. Birne vielleicht.

Am Gaumen sehr süß. Anis. Minze. Und über allem intensives Teer, Räuchersalz. Mehr würzig als fruchtig, auch ein wenig nussige Noten, die fast ins Bittere übergehen. Ein paar Tropfen Wasser entlocken ihm einen Hauch von Birne und die süßen Noten verstärken sich, aber insgesamt wird er dadurch eher bitterer.

Ein langer, trockener Nachklang von schwelendem Lagerfeuer, von gesalzener Bitterschokolade.

Fazit: So richtig begeistert bin ich nicht. Die Teer- und süßen Würznoten haben derart das Regiment übernommen, dass für Fruchtigkeit kaum Platz bleibt. Wo sind die schönen Ardbeg-Zitrusnoten hin?  Sicher werden andere genau diesen Charakterzug des Ardbeg Spectacular lieben, meins ist er nicht. Man reiche mir bitte einen Uigeadail. Oder gerne einen Traigh Bhan