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Wer mich nach meinen Lieblingsbrennereien fragt, bekommt sicher nie die gleiche Antwort. Meine Favoriten-Liste verändert sich ständig, aber eine Brennerei ist sicher immer dabei: Fettercairn. Ich mag den würzig-vollmundigen und doch gleichzeitig irgendwie leichten Stil. Und die fruchtigen Aromen, die oft ins Tropische hineinspielen. Seitdem die Brennerei ihre Range vor ein paar Jahren komplett neu aufgestellt hat, habe ich noch keine Original-Abfüllung im Glas gehabt, die mich nicht begeistert hätte. Davor war das tatsächlich schon der Fall (ich sage nur Fior…), und in der Regel kannte ich nur Fettercairns unabhängiger Abfüller.
Und so einen habe ich jetzt wieder einmal im Glas gehabt: Es ist eine 14 Jahre alte Einzelfassabfüllung von Douglas Laing, die ich von THE BRITISH SHOP erhalten habe. Der Whisky ist in der Old Particular Serie erschienen, in der das schottische Familienunternehmen Douglas Laing besondere Single Casks in natürlicher Fassstärke herausbringt, ohne Kühlfilterung und ungefärbt. 58,5% vol Alkohol hat dieser Fettercairn 14 Jahre zu bieten. Es handelt sich um ein Refill Butt, ein wiederbefülltes Sherryfass also, das insgesamt 667 Flaschen ergab.
Ein paar Infos zur Fettercairn Brennerei
Vor meinen Eindrücken von diesem Single Malt aber für alle, die Fettercairn bisher noch nicht kennen, ein paar Eckpunkte zur Brennerei (Fettercairn-Freaks scrollen einfach nach unten): Fettercairn befindet sich im gleichnamigen Ort in Aberdeenshire. Die Brennerei wurde bereits 1824 von Sir Alexander Ramsay gegründet und gehört zu den ältesten lizensierten Whiskybrennereien Schottlands. 1887 brannte sie allerdings ab und musste komplett neu aufgebaut werde. Im Laufe der Jahre gab es einige Besitzerwechsel, heute gehört Fettercairn zum Unternehmen Whyte & Mackay, das mittlerweile unter dem Dach des philippinischen Produzenten Emperador angesiedelt ist.
Das Logo der Brennerei in den Highlands ist ein Einhorn, das Wappentier vieler schottischer Adliger und das schottische Nationaltier schlechthin. Es steht für Freiheit, Reinheit und Unschuld. In Schottland gibt es doch gar keine Einhörner, meint ihr? Na ja, das Nationaltier der Engländer ist ein Löwe…
Die Brennerei Fettercairn kann seit den 1950er Jahren mit einer ganz besonderen Technik aufwarten: Der damalige Master Distiller erschuf in Marke Eigenbau eine Kühlring-Technik, durch die außen am Brennblasenhals Wasser herunterlaufen kann. Die im Inneren aufsteigenden Kondensate werden dadurch zu einem gewünschten Zeitpunkt abgekühlt, verflüssigt und noch einmal dem Destillationsvorgang zugeführt. So wird das Destillat zusätzlich verfeinert und reiner.
Ich kann euch nur wärmstens empfehlen, die Brennerei zu besuchen, wenn ihr in den Highlands seid, und füge am Schluss als Teaser noch ein paar Bilder von einem meiner Besuche an.
Meine Eindrücke vom Fettercairn 14 Years Old von Douglas Laing
In der Nase angenehm zurückhaltend, würzige Aromen von Malz und Eiche entfalten sind. Leichte Süße, Duft von Äpfeln oder doch eher von Apfelkompott. Apfel-Blätterteig-Teilchen. Oder eher Mürbeteigkuchen? Und da hinten irgendwo ein Hauch von Kirsche.
Am Gaumen gibt er seine Zurückhaltung sofort auf und entfaltet seine Aromen breit. Die Eindrücke von Malz und Eiche, die von der Nase schon angedeutet wurde, bestätigen sich sehr angenehm. Ein warmes, vollmundiges Aroma breitet sich im gesamten Mundraum aus. Dunkler Butterkeks. Gebackener Mürbeteig. Die fruchtigen Noten dahinter verheißen vollreife, süße Äpfel, aber auch saftige Aprikosen und wieder dieser Eindruck von Kirsche. Kirsche in dunkler Schokolade. Tarte mit Aprikosen und Kirschen… Mandeln huschen vorbei. Und was mich sofort gefangen nimmt, ist diese überaus große Cremigkeit. Richtig samtig legt sich der Fettercairn auf die Zunge.
Der Nachklang bewahrt lange diese angenehme, süße Würzigkeit, zeigt feine Röstnoten.
Mein Fazit: Ein feiner Fettercairn. Definitiv einer von den Guten 😊 . Sehr vollmundig, sehr würzig. Etwas anders als die Fettercairns der neuen Core-Range oder auch die der Warehouse-Edition (Batch 2 hatte ich hier in der Verkostung) bei der mich vor allem diese duftigen exotischen Aromen wie Ananas gefangen nehmen. Hier beim 14-jährigen Einzelfass von Douglas Laing sind die Aromen „dunkler“, bleiben eher im heimischen Obstgarten. Eine sehr schöne Fettercairn-Variation.
Dieser Beitrag entstand in freundlicher Kooperation mit THE BRITISH SHOP. Eine inhaltliche Beeinflussung erfolgte in keiner Weise.