Prometheus 27 Jahre: Göttliche Begegnung auf der Finest Spirits

Schon bevor der Prometheus 27 Jahre da war, war er schon wieder so gut wie weg. Die erste öffentliche Präsentation des zweiten Releases der Prometheus Serie war für die Finest Spirits vom 19. bis 21. Februar 2016 angekündigt worden, doch einen Tag zuvor verkündete die Pressemitteilung des deutschen Importeurs A Wee Taste of Scotland, dass das deutsche Kontingent der weltweit insgesamt 1.500 Flaschen bereits ausverkauft sei. Die Händler haben also nicht lange gezögert und trotz des beachtlichen UVPs von 649,00 € im Pre-Sale zugegriffen. In Kürze wird der Prometheus nun sicher im einen oder anderen Shop auftauchen.

Franziska Schneider von A Wee Taste of Scotland hatte dazu eingeladen, auf der Finest Spirits in München  ein kleines Vergleichstasting vom neuen Prometheus 27 Jahre und vom ersten Release, des Prometheus 26 Jahre, durchzuführen. Ich konnte die 26-jährige Abfüllung zwar im vergangenen Jahr bereits auf der Hanse Spirit verkosten, aber beide im direkten Vergleich zu erleben, ist doch etwas Besonderes.
Zu besichtigen waren die beiden Schätze in einer Glasvitrine.

Prometheus 27 VitrineAber Raymond Hackland ließ sich nicht lange bitten und holte die beiden Präsentationsflaschen für ein kleines Fotoshooting aus der Vitrine heraus. Als Tastingpartnerin konnte ich Maggie Miller gewinnen, worüber ich mich sehr freute, denn ihre Meinung schätze ich sehr.

Prometheus 27 Ladies27 Jahre lang ruhte der Single Malt Whisky aus der Speyside in First Fill Oloroso Sherry Fässern. Aus welcher Brennerei die Fässer stammen, wird nicht verraten. Von insgesamt 76 Butts und 13 Hogsheads hatte mir Raymond letztes Jahr erzählt, die nun nach und nach abgefüllt werden und dann in einem 30-jährigen Prometheus in Fassstärke münden sollen. Der Prometheus 27 Jahre, der jetzt vor uns steht, hat 47 % vol. zu bieten wie auch sein Vorgänger bereits. Ungefärbt und nicht kühlgefiltert kam er in die Flasche.

Prometheus 27 eingeschenkt

Dunkel und fast ölig ruhen beide Single Malts in ihren Gläsern.

Prometheus 26:

Nase: Vollreife Orangen, duftender rotschaliger Apfel, Trockenfrüchte, ein Hauch von Rauch. Der Prometheus entwickelt sich im Glas. Wir wärmen ihn. Heidekraut. Honig.
Gaumen: Volle Fruchtaromen, schöne dunkle Würzigkeit. Sherrynoten. Ein leicht cremiges Gefühl vermittelt er. Er geht auf am Gaumen, aber er bleibt elegant und wird nicht aufdringlich. Beerenfrüchte, Birnen und Milchschokolade. Eine süße Malzigkeit, Toffee, ausgewogen und intensiv aromatisch. Der Rauch bleibt dezent im Hintergrund.
Nachklang: Lang. Sehr lang. Ein warmes Gefühl macht sich breit, Trockenfrucht und angenehme Röstnoten klingen nach. Und der Rauch entschwebt ganz langsam.

Prometheus 27:

Nase: Auch hier die Orangen, Sherry, Rosinen in Honig. Alles zart, alles im Miteinander und sehr harmonisch und weich.
Gaumen: Unendlich weich. Üppige Fruchtaromen. Reife Birnen und Apfelkompott, gewürzt mit etwas Ingwer. Honigkuchen und Toffee. Röstnoten und zartes Malz. Pumpernickel. Aber alles wunderbar aromatisch verbunden, da drängt sich nichts in den Vordergrund. Weicher als der 26-jährige, feiner, ausgeglichener.
Nachklang: Er bleibt und bleibt und verklingt sehr langsam – würzig-aromatisch. Malz bleibt. Und die Erinnerung an Rauch.

Ja, es ist ein deutlicher Schritt vom 26- zum 27-jährigen Prometheus. Fein-aromatischer ist er, der Neue, eleganter. Nicht nur ich bin begeistert, auch Maggie schließt immer wieder die Augen und schwärmt. Auch für sie ist es vom Prometheus 26 zum Prometheus 27 ein deutlicher Schritt, obwohl ja auch der jüngere der beiden Brüder bereits ein wunderbarer Tropfen ist. Ein tolles Geschmackserlebnis, das ich jedem nur empfehlen kann. Vielen Dank an Franziska und Raymond!

Prometheus 27 Flaschen