Dunkel – dunkler – Beinn Dubh Single Malt Scotch Whisky

Der Beinn Dubh (auch Ben Macdui) ist der höchste Berg in den Cairngorms, der gälische Name bedeutet „schwarzer Berg“.  Die Cairngorms schmücken auch das Label des Beinn Dubh Single Malt Scotch Whisky. Die Farbe des Whiskys, der hier im Glas jetzt vor mir steht, ist zwar kein absolutes Schwarz, aber unzweifelhaft ein sehr, sehr dunkles Mahagoni; in der englischen Originalbeschreibung ist von ruby-black die Rede.

Ein Finish in PortweinfässernBDBottleShot kl

Aus der Speyside Distillery in Kingussie kommt dieser Beinn Dubh Whisky, der unter der Mitwirkung von Dr. James Swan kreiert und ohne Altersangabe mit 43% vol abgefüllt wird. Gelagert wurde er in Fässern der Böttcherei Josafer, die zuvor Ruby Port aus dem Douro Valley in Portugal beherbergten. Vor dem Befüllen mit dem New Spirit wurden sie sehr stark getoastet. Allerdings war in der englischen Pressemitteilung die Rede von „it has been finished in toasted port casks …..“, so dass zunächst vermutlich ex-Bourbon-Fässer verwendet wurden. Was man deutlich auf der Flasche und in den Infos des Importeurs Caminneci lesen kann, ist der Hinweis auf den Farbstoff E150. Es sind also nicht alleine die Portweinfässer, denen der Beinn Dubh seine tiefdunkle Farbe verdankt, es wurde auch Zuckercouleur verwendet.

Meine Tastingnotes zum Beinn Dubh Single Malt Scotch Whisky

Tasting Beinn Dubh

Die Nase bestätigt sofort den Portwein; ich habe deutlich weinige Noten, leicht säuerlich. Und dann sind da Erinnerungen an Johannisbeergelee: süß-säuerlich und dunkel-fruchtig.
Geschmack: Intensive Aromen. Dunkle Beerenfrüchte. Sehr viel Schokolade und Röstaromen. Darunter liegen würzige Noten, etwas Nelke, etwas Zimt. Der Alkohol ist präsent, obwohl „nur“ mit 43% vol abgefüllt. Etwas überraschend: Da ist keine schwere Süße, wie ich sie erwartet hätte. Fruchtige Süße – ja. Weinaromen – ja, aber nicht unbedingt wie von einem kräftigen Portwein. Die Fruchtnoten verklingen relativ schnell. Eiche schimmert dann durch und die Röstnoten werden intensiver.
Nachklang: recht lang und trocken. Die Röstaromen und schokoladigen Noten klingen lange nach und Bitterkeit stellt sich ein.

Der Beinn Dubh präsentiert sich geschmacklich anders als ich es nach den stark betonten Angaben zur Fasslagerung erwartet hätte. Aber das ist ja zunächst einmal weder ein positives noch negatives Kriterium. Ja, er ist durchaus fruchtig/beerig und es sind auch Anklänge an Portweinfasslagerung zu finden. Vollmundig süße, intensive Fruchtaromen oder Noten von Trockenfrüchten kann ich aber nicht bestätigen. Stattdessen sind die Röstaromen und bitteren Noten für meinen Geschmack etwas zu dominant. Mein persönlicher Favorit wird er wohl nicht, aber Whisky ist ja bekanntermaßen Geschmackssache. Wenn ihr also andere Eindrücke vom Beinn Dubh habt – her mit euren Kommentaren!

Bilder: Speyside Distillery und eigenes