C2C Spirits Cup: Kleine Bilderchronik eines Tastings

Im zweiten Jahr führt Julia Nourney derzeit den C2C Spirits Cup durch. Konsumenten beurteilen in Blindverkostungen Spirituosen und auf Grund ihrer Benotungen werden Gold-, Silber- und Bronzemedaillen vergeben. Hersteller von Spirituosen oder Importeure können dazu ihre Produkte einreichen (in diesem Jahr waren es Whisky und Rum, im nächsten Jahr kommt vermutlich auch Gin dazu) und sich dem Urteil der Juroren stellen. Wer alles eingereicht hat, wird nicht bekannt gegeben und kann später dann nur anhand der prämierten Produkte nachvollzogen werden.

Um an solch einem Tasting als Juror/in teilzunehmen, braucht man keine besonderen Vorkenntnisse oder sensorischen Ausbildungen mitzubringen, denn gerade das ist ja die Idee hinter dem C2C (Consumer to Consumer) Spirits Cup: Es geht nicht darum, ob eine Spirituose „professionellen“, festgelegten Kriterien entspricht, sondern einzig und allein darum, wie sie dem normalen Endverbraucher schmeckt – das ist ja schließlich das wichtigste Kriterium schlechthin, oder? Detaillierte Infos über Hintergründe, Anmeldeprozedere, Termine usw. bekommt ihr auf der Homepage des C2C Spirit Cups.

Die Tastings werden in Spirituosenläden oder anderen kleinen Veranstaltungsräumen durchgeführt, die Bekanntgabe der Ergebnisse erfolgt dann auf der Spirituosenmesse Aquavitae in Mülheim.  Dieses Jahr waren für die Zeit vom 23. September bis zu 14. Oktober an 19 Standorten über Deutschland verteilt Verkostungen angesetzt.

Ich berichte euch vom c2c Tasting in München

Ich war auf der diesjährigen Verkostungstour beim Termin in München dabei. Hier stellte Alexandra ihren kleinen, feinen Laden „Elixier“ zur Verfügung. 12 Teilnehmer/innen waren angemeldet, 13 wurden es dann ganz kurzfristig und damit war die Kapazität an diesem Abend absolut ausgeschöpft. Ausgebucht – was will man mehr! Ich will euch heute einmal nicht mit langen Schilderungen und Erzählungen langweilen, sondern nehme euch in Bildern mit erläuternden Unterschriften mit durch den Abend. Und der begann für mich nicht bereits mit den Vorbereitungen zum Tasting. Na ja, auf Grund der Qualität meiner Knipsereien werdet ihr dann vermutlich verstehen, warum ich Texterin bin und nicht Fotografin 🙂 .

Wir sind in München in unmittelbarer Nähe zum Viktualienmarkt
Wir sind in München in unmittelbarer Nähe zum Viktualienmarkt
Das Herfinden war kein Problem, wohl aber die Suche nach einem Parkplatz und das Ausladen der vielen Kisten und Materialien...
Das Herfinden war kein Problem, wohl aber die Suche nach einem Parkplatz und das Ausladen der vielen Kisten und Materialien…
Und das ist das Elixier; Alexandra ist erst vor wenigen Wochen hierher aus der Schrannenhalle umgezogen
Und das ist das Elixier. Alexandra ist erst vor wenigen Wochen hierher aus der Schrannenhalle umgezogen. Wieso habe ich eigentlich den ganzen Abend kein einziges Bild von der stolzen Ladenbesitzerin gemacht???
Schön und einladend sieht es aus im Elixier. Und so fein ordentlich und aufgeräumt.
Aber dann kommt Julia…. 😉
….und bringt viele Kisten und Taschen mit (das hier sind längst nicht alle) ….
…. mit ganz wichtigen Sachen drinnen!
Und Julia packt aus…
…und packt aus…
…und füllt Regale….
…und Sideboards…
…und jeden freien Platz mit Flaschen…
…und Gläsern.
Ich darf auch mithelfen und Tasting Mats vorbereiten (nein, das ist Kaffee da in dem Glas!!!)…
Irgendwann ist dann alles vorbereitet…
…und die Tische sind fertig für die Verkostungen.
Und dann sind auch schon die Jurorinnen und Juroren da und werden herzlich begrüßt.
Julia erklärt, worum es geht. Was die Aufgaben an diesem Abend sind….
….wie die Verkostungen ablaufen und was es mit den Bewertungen auf sich hat.
Na ja, und das richtige Spucken will natürlich auch gelernt sein. 🙂
Und dann geht es zur Sache: Ein Flight nach dem anderen wird präsentiert. Es wird ganz konzentriert verkostet und bewertet.
Die ersten ein, zwei, drei Whiskys oder Rums sind noch easy going, ab neun, zehn, elf hört man schon hin und wieder ein leichtes Stöhnen. Bis zur Nummer 19 ist es ein herausfordernder Weg für Zunge und Gaumen. Nicht unbedingt (aber hin und wieder auch) wegen des Geschmacks der Produkte, aber für manch einen auf Grund des heftigen und dauernden Alkoholkontaktes der Schleimhäute und der Geschmackszellen.
Die Punktevergabe erfolgt rein unter dem Gesichtspunkt „schmeckt-schmeckt nicht“ von 1 („bitte sofort aus dem Verkauf nehmen“) bis zu 10 („Nummer 1 auf der Liste der mitzunehmenden Sachen auf eine einsame Insel“). Mehr wird nicht notiert zu einem Produkt, nur diese eine Zahl.
Und auf einem kleinen unscheinbaren Zettel notieren die Damen und Herren die Nummer ihrer Favoriten. Vier davon dürfen sie dann nach dem Blindtasting zur Belohnung genießen und herunterschlucken….
…wenn ihnen nach den vielen sensorischen Herausforderungen heute Abend überhaupt noch der Sinn danach steht. Bei manchen ist das so und sie genießen die (auch weiterhin unbekannten) Drams bei gemütlichen Gesprächen mit den Tischnachbarn…..
…andere nehmen gerne das Angebot an, ihre Drams in Samplefläschchen für den späteren Genuss mit nach Hause zu nehmen.

Ja, und dann ist der Verkostungsabend vorbei und die gesellige, nette Runde löst sich auf. Bilder vom Aufräumen und Einpacken erspare ich euch jetzt. Schön war’s und unwahrscheinlich informativ.

Und jetzt bin ich mal gespannt, was bei der Verkündung der Ergebnisse am Samstag in Mülheim herauskommt. Ich bin dabei – ihr auch?

Übrigens: Wer Lust hat, im kommenden Jahr auch einmal bei so einer Verkostung dabei zu sein, kann bereits jetzt unverbindlich sein Interesse signalisieren und Julia eine Mail schreiben (info(at)spirits-cup.org). Dann bekommt er zeitnah Infos zu den Terminen und Veranstaltungsorten 2016.