Whisky & Tobacco Days – a family fair

Ein Messerückblick von Julia Nourney

Etwas mehr als 25 Aussteller waren da und rund 1.200 Besucher verteilten sich an deren Ständen am 26. und 27. Oktober 2013 in der Stadthalle in Hofheim am Taunus. Die Zahlen mögen sich auf den ersten Blick übersichtlich anhören, aber genau das ist der große Vorteil dieser zweitägigen Genussveranstaltung. Da sind sowohl die Aussteller als auch die Teilnehmer einhelliger Meinung! Man kennt sich und man lernt sich von Mal zu Mal immer besser kennen.

Messesonntag

Die Besucherzahlen sind seit Jahren verhältnismäßig stabil und steigen nur langsam an. Im Gegensatz zu manch anderen Messe-Organisatoren, legt das Veranstalter-Duo Thorsten Herold und Jens Tausch aber Wert auf verträgliche Gedränge-Zustände, damit die „WhisTo“ ihr besonderes Flair nicht verliert. Den Besuchern bleibt so immer die Gelegenheit, untereinander oder mit den Ausstellern ein Schwätzchen zu halten. Dieser entspannte und familiäre Charakter der Veranstaltung wird aber auch von den Ausstellern hoch geschätzt. Viele Händler, Produzenten, Importeure und unabhängige Abfüller, die sich während der arbeitsintensiven Monate im Herbst und Frühling manchmal fast jedes Wochenende auf einer der zahlreichen Veranstaltungen im ganzen Bundesgebiet treffen und schon scherzhaft vom „Whisky-Wander-Zirkus“ sprechen, sind ebenfalls dankbar für stressfreie Messen. Auch sie genießen die Möglichkeit, ihren Kunden in relaxter Atmosphäre zu begegnen und sich gelegentlich mit Kollegen auszutauschen.

Zigarrenliebhaber

In der kleineren der beiden Hallen wird man von aromatischen Rauchschwaden empfangen. Hier stellen eine Handvoll deutscher Importeure jede Menge Zigarrenprodukte vor. Man findet professionelles Zubehör und kann sich seine Pfeife mit den unterschiedlichsten Tabaken stopfen. Die bequemen Sessel, die sich um kleine Tische gruppieren, lassen einen angenehmen Lounge-Charakter entstehen und laden zum genüsslichen Schmauchen ein.

In der zweiten Halle, die von eventuell störenden Raucharomen strikt getrennt ist, dreht sich fast alles um Whisk(e)y. Die Stände der Krifteler Obstbrenner Holger und Ralf Henrich sowie der Miltenberger Rum Company geben den Whisk(e)y-Jüngern aber die Gelegenheit, ihren „spirituellen“ Horizont auf höchstem Niveau zu erweitern. Ansonsten gibt es Alles, was ein Whisk(e)y-Herz höher schlagen lässt, egal, ob man Scotch, Irish, Japanische, deutsche oder schweizerische Whisk(e)ys bevorzugt. Im Rahmen mehrerer geführter Tastings gab es in zwei Seminarräumen zusätzlich die Gelegenheit, sich zu verschiedenen Whisk(e)y-Themen fortzubilden.

Tasting mit Andy McNeill

Ganz im Gegensatz zu anderen Whisky-Messen gibt es in Hofheim auch immer Whisky- und Autoren-Lesungen. So stellte Karen Grol-Langner Kurzgeschichten rund um den schottischen Malzbrand vor, gelegentlich musikalisch begleitet von den Hofheimer Musikern „Emerald Isle“, und Ted Lindsay las aus seinem Fantasy-Roman Viking, der auf der Hebriden-Insel Harris handelt.

Emerald Isle

Nun schon zum zweiten Mal begeisterten Xenia und Sascha Lauer die Besucher im Foyer mit ihren so ungewöhnlichen wie schönen Infrarot-Fotografien, die die bevorzugten Plätze und Brennereien der beiden leidenschaftlichen Schottland-Reisenden zeigen. Überhaupt war das Foyer sehr beliebt, denn dort gab es wieder das gastronomische Angebot des hauseigenen Restaurants „Goldener Apfel“. Gerichte wie der traditionelle schottische Haggis, der „hessische Black Pudding“ oder der whisky-marinierte Heilbutt sind eine gute und leckere Grundlage, will man einen hochprozentigen Messetag problemlos meistern.

Die Whisky & Tobacco Days 2013 waren abermals sehr schön und leider viel zu schnell vorbei. Für Thorsten Herold und Jens Tausch heißt es nun wieder „nach der Messe ist vor der Messe“, denn die „Whisky-Family“ freut sich schon auf das letzte Oktober-Wochenende 2014, wenn es wieder um flüssige und rauchige Gaumenfreuden in Hofheim geht.

 

Vielen Dank an Julia Nourney für diesen Gastbeitrag, den sie mir mit dem Tipp zuschickte, dass man das geniale Rezept für den erwähnten Whisky-Heilbutt im Magazin von Thorsten Herold nachlesen kann. Falls es jemand von euch mal nachkochen möchte: http://www.highland-herold.de/news/269/. 

 

Bilder:Julia Nourney