„Think how you drink“ – Diageo startet Video-Kampagne gegen Alkoholmissbrauch

Dass Alkohol nicht nur ein Genussmittel ist, sondern auch Sucht und gesundheitliche Schädigungen zur Folge haben kann, ist kein Geheimnis. Das gilt selbstverständlich auch für das Trinken von Whisky, auch wenn das rechte Maß bei manchen teuren Premium-Whiskys und Single-Malts aus finanzieller Sicht vielleicht etwas leichter fällt.

Das Unternehmen Diageo hat günstige wie auch teure Spirituosen in seinem Portefeuille, bietet Wein, Bier,Wodka, Raki, Gin, Whisky, Whiskey und eine Menge anderer Produkte an. Jetzt macht das Unternehmen mit einer Online-Kampagne von sich reden, in der es den Alkoholmissbrauch anspricht. Es ist schon eine zweischneidige Angelegenheit: Auf der einen Seite verdient solch ein Wirtschaftsunternehmen natürlich am Alkohol, auf der anderen Seite möchte es sich aber nicht für den Missbrauch seiner Produkte verantwortlich (gemacht) wissen. Aufklärung und gute Öffentlichkeitsarbeit sind also das A und O und sollen das Bemühen von Diageo zeigen, einen bewussten Umgang mit Alkohol zu fördern und die Kunden zum maßvollen, verantwortungsvollen Trinken zu bewegen.

Vor drei Tagen startete Diageo die aktuelle Kampagne „Think how you drink“

Damit sollen vor allem Jugendliche erreicht werden. Im Gegensatz zu den meisten Kampagnen, die vor den gesundheitlichen Folgen warnen und Schädigungen durch Alkoholmissbrauch in den Vordergrund stellen, geht Diageo das Thema diesmal anders an: Ein Video zeigt Angetrunkene in besonders peinlichen oder gefährlichen Situationen. Die Filmchen, die gezeigt werden, kursieren in ähnlicher Form zu Tausenden im Internet. Eingestellt werden sie dort von Jugendlichen, die andere in betrunkenem Zustand mit dem Smartphone filmen und damit ihrer Schadenfreude Ausdruck geben. Vielleicht finden sie diese betrunkenen Szenen ja auch wirklich witzig…. Diageo zielt darauf, den Jugendlichen vor Augen zu führen, wie leicht auch sie in solch eine peinliche Situation kommen könnten und zum Lacher im Internet werden könnten.

Ob dieses Video Jugendliche eher davon abhält zuviel zu trinken, weil sie fürchten, sich oder die Freunde in peinliche Situationen zu bringen als es die Information über gesundheitliche Folgen bewirkt – keine Ahnung. Aber wenn es auch nur einem einzigen Jugendlichen (oder Erwachsenen) die Augen öffnet, ist es den Versuch allemal wert.

„Blamierst du deine Freunde?“

heißt es zum Schluss des Videos und es folgt der Hinweis auf die Seite www.drinkscalculator.com, auf der man Drinks eingeben kann und erfährt, wie viel Alkohol man danach im Blut hat und wie lange es dauert, bis er wieder abgebaut wird. Die Angaben sind allerdings sehr grob und pauschal. Es gibt beispielsweise keine Differenzierung nach dem Körpergewicht und auch keine Möglichkeit, Spirituosen mit einem höheren Alkoholgehalt als 40% Vol. auszuwählen. Und das Beste dabei: Man gelangt nur auf die Seite, wenn man durch die Eingabe des Geburtsjahres bestätigt, dass man schon über 18 Jahre ist. Ach, ich vergaß – Jugendliche unter 18 Jahren trinken ja sowieso keinen Alkohol….

edit 22.01.2020: Der Link zum Video funktioniert leider nicht mehr, ich habe ihn deshalb gelöscht, sorry.