Mackmyra Moment Virvelvind im Glas

Einen Moment Virvelvind (Wirbelwind) haben sich wohl in den letzten Tagen etliche schwitzende Deutsche gewünscht. Die Hitze flimmert – wohl dem, der ein Wohnmobil besitzt und nicht ortsgebunden arbeiten muss. Auf an die Nordsee zum spontanen (Arbeits-) Urlaub. Mit dabei habe ich unter anderem das Probefläschchen vom Moment Virvelvind, das mir Mackmyra vor einer Weile zugeschickt hat. Das wird dann endlich einmal aufgemacht.

Passend zum Namen Wirbelwind herrscht hier in Friedrichskoog heute ein herrliches Lüftchen. Den Wind in den Gräsern am Trischendamm fange ich mit ein auf den Bildern, dachte ich. Na ja, im Video auf Instagram bekommt man die kräftige Brise mit, im Gegensatz zum Erscheinungsbild der braven Halme hier auf den Bildern. Aber wie steht es um den Mackmyra Virvelvind? Ist der im Glas so lebendig, wie der Name es vermuten lässt?

Hintergrundinfos zum Mackmyra Virvelvind

Mit dem Virvelvind endet eine kleine Ära. Die Ära der Moments, denn Mackmyra hat bekannt gegeben, dass diese 36. Edition der Serie besonderer Abfüllungen auch die letzte ist. Sicher wird es wieder etwas anderes geben, vermutlich will man bei Mackmyra einfach eine Zäsur setzen, nachdem die langjährige Master Blenderin Angela D‘Orazio  Mackmyra verlassen hat. Auch die Seasons-Reihe wurde ja neulich mit dem Mackmyra Limousin beendet.

Die Fässer für den Mackmyra Virvelvind lagerten in der Bodas-Mine, befüllt worden waren sie zwischen 2007 und 2010. Die verwendeten Fässer listet Mackmyra wie folgt auf:

  • 42 % 1st-fill Bourbon, 200 l von 2007
  • 32 % 1st-fill Bourbon Rök, 200 l von 2010
  • 13 % Neue Schwedische Eiche, 100 l, vorgereifter Whisky von 2010
  • 13 % 2nd Fill Oloroso, 200 l, vorgelagerter Whisky von 2010

Daraus entstanden dann 2049 Flaschen, abgefüllt mit 46,8%vol.

Mackmyra schreibt in seinen Veröffentlichungen zum Virvelvind, dass man sich bei der Komposition an den ersten Whisky der Moments-Reihe angelehnt hätte, den Medvind von 2010. Ich muss zugeben, dass ich den Medvind nicht mehr so recht auf dem Schirm habe, aber die Angaben zur Fassrezeptur, die ich gefunden habe, sprechen von unterschiedlichen 30-Liter-Fässern. Bourbon, Sherry und Schwedische Virgin Oak. Die Anlehnung stimmt also hinsichtlich der Fassarten, wenn es auch andere Fassgrößen waren. Außerdem hatte er ebenfalls 46,8%vol zu bieten.

 

Meine Tastingnotes zum Mackmyra Virvelvind

In der Nase habe ich spontan Birnenaroma. Süße, reife Äpfel. Vielleicht auch Aprikose. Vanille. Dahinter huscht ein Wölkchen Rauch vorbei.

Am Gaumen dann etwas anders: Im Vordergrund stehen hier Vanille und satte, angenehme Eichentöne. Keine sehr würzigen, frischen Holznoten, sondern diese weiche, unterlegte Eiche. Die aber deutlich präsent. Wo ist die Frucht? Ja, süß-saure Birnendrops lassen sich wahrnehmen und diese Säure ist auch nicht, was schnell vergeht, sie zieht sich hindurch. So wie Grapefruit, ein Zitrusaroma mit einem leichten Hang zum Bitteren. Darunter als Basis ein leichter Rauch, den ich beim zweiten und dann beim dritten Schluck immer weniger wahrnehme. Was aber bleibt, ist die Eiche. Der Geschmackseindruck insgesamt bleibt die ganze Zeit über leicht, der Whisky geht nicht voluminös auf.

Im Nachklang wird es sehr trocken, die Eiche bleibt.

Mein Fazit: Nein, einen Wirbelwind finde ich hier nicht vor, eher ein Lüftchen. Angenehm, sehr gut zu trinken mit dem Hauch von Rauch, aber deutliche Eichenoten. Da ist nichts, was mich stört, ich mag diese Eiche, aber er bringt auch keine sehr große Tiefe und Aromenbreite mit sich. Ein Drink zum Einstieg in den Abend.