Im Glas: Bain’s Cape Mountain Whisky, ein Single Grain aus Südafrika

Bains Whisky

Auch in Südafrika wird schon seit geraumer Zeit Whisky produziert. Neben ihrem Label Three Ships mit diversen Blends und Single Malts hat die James Sedgwick Distillery den Bain’s Single Grain Whisky im Programm, der seit kurzem auch in Deutschland erhältlich ist. Er wird in einer Column Still zu 100% aus heimischem Mais gebrannt und anschließend „double matured“: Nach einer dreijährigen Reifung in first fill Ex-Bourbon Fässern wird der Whisky umgefüllt und zwar noch einmal in first fill Ex-Bourbon Fässer. Weitere 18 bis 30 Monate dauert die zweite Phase der Lagerung, heißt es auf der Homepage.

Nachdem mir der Bain’s nun in den letzten Monaten bei verschiedenen Gelegenheiten über den Weg lief und ich für ein Tasting mit möglichst bunter  internationaler Whiskyauswahl noch einen Starter brauchte, habe ich ihn neulich auf der Interwhisky in Frankfurt probiert und gekauft.

Meine Tastingnotes zum Bain’s Single Grain Whisky

Nase: Leichte Klebstoffnoten, darunter Vanille und Toffee. Einen Moment gewartet und dem Whisky etwas Zeit gegeben. Die Klebstoffnoten nehmen ab, die süßen Vanillenoten kommen noch stärker heraus. Vanillepudding. Sahnekaramellbonbos. Grüne Banane? Ich habe eine alkoholische Note in der Nase, obwohl nur 40% vol auf der Flasche steht. 

Am Gaumen: Soooo weich. Keine Spur mehr von hervortretendem Alkohol, den ich in der Nase hatte, keine Spur von Klebstoff. Aber umso deutlicher die Vanille und das Toffee. Marzipan. Kirsche. Kokosnuss. Absolut sanft, sehr süß, sehr weich – das „Weich“ kann man hier beim Bain’s ruhig mehrfach erwähnen. Und Holz ist da. Ich denke irgendwie an Mahagoni. Erst meine ich „Okay, der ist schnell weg“, doch als die Süße verschwindet, tauchen im Nachklang würzige Noten auf. Gewürznelke. Ein bisschen Pfeffer.

Finish: Mittellang, Holz und eine leicht bittere Note.

Fazit: Der Bain’s Single Grain Whisky mag keine überwältigende aromatische Komplexität vorzuweisen haben, ist aber ein weicher, gefälliger „Immer-irgendwie-Hineinpasser“. Als Starter im Tasting, als Aperitif oder vielleicht auch im Sommer Easy-Going auf Eis, wie es die Südafrikaner wohl lieben – das müsste ich dann bei Gelegenheit noch ausprobieren.