Jim Murray’s Whisky Bible 2017: Sie ist da und alle/niemanden interessiert es

Heute wurde  Jim Murray’s Whisky Bible 2017 mit einer Pressemitteilung auf der Homepage offiziell vorgestellt. Damit ist auch wieder die Katze aus dem Sack, wer sich denn dieses Jahr wohl mit dem Titel „Whisky of the Year“ schmücken darf.whiskybible-2017

Ich gehe davon aus, dass es sein wird wie jedes Jahr:
Alle behaupten, dass es sie überhaupt nicht interessiert, wen der selbsternannte Whiskypapst denn in den Himmel hebt. Und trotzdem werden die Beiträge darüber traumhafte Klickzahlen erreichen. Wollen wir wetten, dass ich mit diesem Beitrag hier innerhalb kurzer Zeit viel, viel mehr Leser erreiche als mit meinen Berichten über Brennereibesuche, in denen viel mehr Zeit und Herzblut steckt? Traurig, aber wahr .
In den Whiskyforen wird sicher sofort wieder geschimpft darüber, dass sich die Welt ihre Meinung von einem einzigen Mann diktieren lässt, aber jeder wird trotzdem schon Informationen zum Gewinnerwhisky gegoogelt haben. Es hat kein Schotte gewonnen und noch nicht mal ein Single Malt? Und schon wieder ist ein Japaner unter den Hochbewerteten?  Und schon wieder ein Kavalan? Oje – das wird dauern, ehe in den Foren wieder Ruhe einkehrt und jeder einen Kommentar abgegeben hat um zu sagen, dass ihn die Whiskybible nicht interessiert.
Wer den Whisky des Jahres jetzt bestellt, der hatte das natürlich sowieso schon vor, bevor die Whisky Bible ihn erwähnt hat. Der Preis für den  Whisky des Jahres wird in kurzer Zeit anziehen, wenn er denn jetzt überhaupt noch in Shops zu finden sein wird. Same procedure as every year. Ist doch schön, dass es heutzutage noch feste Traditionen und zuverlässige Abläufe gibt.

Und Whisky des Jahres laut Jim Murray’s Whisky Bible ist:

Ach so – Möchte überhaupt  jemand wissen, wer laut Jim Murray’s Whisky Bible der Whisky des Jahres ist`?
Booker’s Rye von Jim Beam.  Als Zweitplatzierter wird in der Pressemitteilung ein schottischer Whisky hoch gelobt:  Glen Grant 18 Jahre Rare Edition. Dahinter ist dann auf Platz drei mit dem Bourbon William Larue Weller ein weiterer Amerikaner zu finden. Die weiteren Platzierungen haben die Whiskyexperts detailliert aufgelistet, die könnt ihr hier nachschauen – wenn es euch interessiert. Ich vermute, es interessiert niemanden und deshalb ist der Server dort gerade auch so stark beschäftigt… 😉 .

Hab ich schon einmal erwähnt, dass ich Rye Whiskeys mag? Auch wenn ich damit jetzt in den Augen vieler Hardcore Malties vermutlich absolut unten durch bin: Ich mag Rye Whiskey. Auch. Ich liebe auch Single Malt. Schottischen. Oder japanischen. Oder taiwanesischen. Oder deutschen. Oder auch welchen aus der Schweiz. Und tatsächlich gibt es auch Blends, die ich mag. Und sogar Bourbons. Ich weiß, ich sollte das nicht sagen, aber manchmal tu ich sogar Eis ins Glas…
Ob ich finde, dass der Booker’s Rye ein verdienter Whisky des Jahres ist? Kann ich nicht sagen, ich habe ihn noch nicht probiert. Würde ich gerne einmal. Und wenn er mir nicht schmecken würde, dann wäre er halt nicht mein Whisky des Jahres. Aber das hat ja nichts mit Jim Murray’s Wahl zu tun. Geschmäcker sind halt unterschiedlich. Gut so. Ob ich die Whisky Bible kaufe? Nein, ich persönlich muss grad nicht wissen, wie Jim Murray Whiskys bewertet. Aber wenn es euch interessiert, warum nicht? Wenn es um Reisebuchungen geht, schaut ihr ja auch, was andere für Bewertungen abgegeben haben.
Ich freue mich übrigens grad auf Ingvar Rondes neues Malt Whisky Yearbook, das auf dem Weg zu mir ist. Nicht, dass ihr denkt, ich lese keine Bücher.