Schwäbischer Whiskywalker im Glas (und Schwäbischer Whiskytag voraus)

whisky_walker_flascheSeit ein paar Wochen hat das Ländle einen neuen Whisky zu bieten: Der Whiskywalker ist ein Blend aus den Produkten dreier schwäbischer Brennereien: Tecker Whisky aus der Brennerei Gruel, Danne’s Whisky vom Bellerhof und Owen Whisky vom Berghof Rabel. Diese drei Brennereien liegen nicht weit voneinander entfernt im Städtchen Owen und sind seit 2012 durch den Schwäbischen Whisky-Walk verbunden. Ich habe die kleine Wanderung im Biosphärengebiet der Schwäbischen Alb mit dem Besuch der drei Brennereien im Frühjahr selbst mitgemacht und hatte hier ausführlich darüber berichtet.

Damals gab es diverse Abfüllungen der drei Destillerien zu verkosten, aber der Whiskywalker wurde noch nicht angeboten. Das war auch nicht möglich, denn er ist erst seit September erhältlich – ganz exklusiv im Rahmen der Teilnahme am Schwäbischen Whisky-Walk. Netterweise hat mir Angela Weis ein Sample zur Verfügung gestellt, ohne dass ich einen zweiten Walk in meinen Kalender einbauen musste 🙂 . Genauere Infos darüber, welche Fässer die Brenner denn für den Whiskywalker ausgesucht haben, habe ich aber leider nicht.

Whiskywalker – Blended Swabian Whisky 43% vol

whisky_walker_sampleFarbe: Helles Gold

Nase: Sehr fruchtige, süße Aromen kommen mir entgegen. Der Alkohol hält sich dezent im Hintergrund. Ich rieche Pfirsich. Nein, eher Mirabelle. Und dann helle ungeschwefelte Rosinen, Mandelaromen. Dann kommt feuchtes Getreide durch.

Gaumen: Hier präsentiert sich der Whiskywalker kräftiger und alkoholischer als in der Nase, aber er überfällt einen nicht dabei, sondern liefert einen angenehmen aromatischen und würzigen Auftritt. Die Mirabelle geht mehr in dunkle Kirsche über, Mandel bleibt, Röstaromen, Karamell, Zartbitterschokolade. Erinnerungen an Mon Cherie. Eichenoten. An den Zungenrändern bitzelt es ein wenig pfeffrig, aber nicht unangenehm. Ein trockenes Mundgefühl stellt sich ein. Die Aromatik verweilt im vorderen Mundbereich.

Nachklang: Mittellang; die Röstaromen und Eichenoten klingen nach.

Der Whiskywalker passt zum Schwäbischen Whisky-Walk: Das ist keine Marathon-Tour und kein Besteigen von Dreitausendern, aber ein ausgedehnter Spaziergang durch eine schöne Landschaft mit unterhaltsamen Highlights. Eine würzig-fruchtige Aromatik, die nicht unbedingt umfassende Tiefe und Komplexität vermittelt, aber gefällig unterhält. Die Kunst beim Blenden ist es, die Aromen verschiedener Whiskys passend zu ergänzen und ein neues, ansprechendes Gesamtbild zu erschaffen. Marschziel erreicht, würde ich sagen.

Schwäbischer Whiskytag voraus

Wenn ihr den Whiskywalker probieren oder eine Flasche kaufen möchtet, dann müsst ihr euch das Vergnügen der kurzweiligen Whisky Wanderung in Owen also gönnen. Die drei Brenner, die ihn gemeinsam kreiert haben, und ihre Whiskys könnt ihr aber jetzt am Samstag, den 1. Oktober, auf dem alljährlichen Schwäbischen Whiskytags in Tübingen kennen lernen. Insgesamt 16 Brennereien werden sich dort mit eigenen Ständen präsentieren und auch noch viele weitere schwäbische Whiskys könnt ihr probieren. Ich werde dort sein – vielleicht sehen wir uns?

schwaebischer_whiskytag_2016