Diageo trumpft auf: Umsatzplus, Special Releases 2012 und Neubau einer Malt Whisky Destillerie

Wenige Tage, nachdem das Umsatzplus des Spirituosen-Konzerns Diageo von rund 8 Prozent im vergangenen Geschäftsjahr und der damit verbundene satte Überschuss von rund 2,5 Milliarden Euro bekannt wurden, sorgte der Wirtschaftsriese wieder für ein Raunen. Doch diesmal war neben einem begeisterten „Ahhh“ in der Whiskywelt auch sofort ein betroffenes „Ohhh“ zu hören: Die angekündigte limitierte Ausgabe Special Releases 2012 verspricht nicht nur außergewöhnliche Abfüllungen, die sofort kursierenden Preisgerüchte machen deutlich, dass Diageo sich dem Trend unserer Zeit zu steigenden Whiskypreisen wohl gerne und deutlich anschließt. Verständlicherweise, schließlich ist Diageo ein Wirtschaftsunternehmen, das weniger idealistischen als vielmehr kaufmännischen Grundsätzen folgt.

Die diesjährige Range der Special Releases umfasst acht Single Malt Whiskys in Fassstärke, fünf davon stammen von Islay. Bei der Durchsicht der Liste geht sicher jedem Whiskyliebhaber das Herz über. Ein 35 Jahre alter Talisker? Ein 32jähriger Port Ellen? Ein 35jähriger Brora? Klingt ja wie mein Wunschzettel zu Weihnachten…

Auchroisk 30 Jahre
Brora 35 Jahre
Caol Ila 14 Jahre
Dalwhinnie 25 Jahre
Lagavulin 12 Jahre
Lagavulin 21 Jahre
Port Ellen 32 Jahre
Talisker 35 Jahre

Dies ist eine zugegebenermaßen sehr knapp gehaltene Liste, wie sie auch im whiskymag erschien.  Im Netz, on Blogs und Foren kursierten sofort hohe Preisangaben und wilde Spekulationen. Der eine schreibt anscheinend voller Vertrauen beim anderen ab. Da ich aber bisher keine offiziellen Veröffentlichungen dazu fand, verzichte ich darauf, Ihnen unbelegte Zahlen zu präsentieren. Sobald Sie in einem Shop Angaben zum tatsächlichen Verkaufspreis entdecken, geben Sie diese Info gerne über das Kommentarfeld weiter.

Doch damit der Öffentlichkeitspräsenz nicht genug: Im Juni gab Diageo bekannt  in den nächsten fünf Jahren 1 Milliarde Pfund ins Whiskygeschäft investieren zu wollen. Sowohl der Ausbau bereits existierender Brennerei, Schaffung neuer Lagermöglichkeiten als auch ein kompletter Destillerie-Neubau wurden angesprochen. Dabei wird es wie bei der vor zwei Jahren neu eröffneten Destillerie in Roseisle um die Produktion riesiger Mengen gehen, die vor allem für die Blendindustrie vorgesehen sind. In Schobert’s WhiskyWatch werden Teaninich, Glendullan und Inchgower als mögliche Standorte genannt. Die Whiskyblase wächst und wächst. Der „Ausbau Fernost“ macht’s möglich. Hoffen wir, dass die kleinen Destillerien dabei nicht auf der Strecke bleiben.